Hans Böckler wurde am 26. Februar 1875 in Trautskirchen, in der Nähe von Nürnberg, geboren.
Seine Eltern wa­ren arm. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt zu­nächst als Tagelöhner, später hatte der Vater ein kleines Fuhrgeschäft in Fürth. Als Hans Böckler 13 Jahre alt war, starb sein Vater. Das be­deu­tete für die Familie noch größere Armut, für ihn selbst, dass er seine Schlosserlehre abbrechen musste, um als Goldschläger Geld zu verdienen.
So wurde Hans Böckler früh erwachsen. Wenn seine gleichaltrigen Freunde zum Tanzlokal gingen, interessierte er sich für die Arbeit der Gewerkschaften.
Die Gewerkschaften setzten sich um die Jahrhundertwende für die Arbeiter ein, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen arbeiten mussten, für harte Arbeit nur geringen Lohn bekamen, in Notfällen fast keinen Schutz hatten.
Dieses Eintreten für die Arbeiter gefiel Hans Böckler und er entschloss sich im Jahre 1894 in die Gewerkschaft einzutreten. Er wurde Mit­glied im Deutschen Metallarbeiterverband. Im gleichen Jahr trat er in die Sozial­demo­krati­sche Partei Deutsch­lands ein, die damals eine Arbeiterpartei war.
Sein Leben war jetzt vorprogrammiert. Seine Ziele hatte er klar vor Augen. Er wollte mit­hel­fen, einen Weg zu mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu bahnen.
Er machte bald Karriere. Er arbeitete als Gewerkschaftssekretär in Frankfurt, Breslau, Danzig, Kattowitz und Siegen. 1920 übernahm er die Leitung des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Köln. Hier war er von 1924-28 als Sozialdemokrat Mit­glied der Stadtverordnetenversammlung. Von 1928-33 war er SPD-Reichstagsabgeordneter in Berlin für den Wahl­kreis Köln/Aachen.
1933 kam Hitler an die Macht. Die Gewerkschaften und alle demo­krati­schen Parteien wurden verboten.
Hans Böckler wurde von den Nazis verhaftet und nach der Haft­entlas­sung unter polizeiliche Überwachung gestellt.
1945 – Ende des Zweiten Weltkriegs, Ende des Nazi-Regimes. Deutsch­land, aufgeteilt unter die Siegermächte, lag in Trümmern.
Und was tat Hans Böckler, der inzwischen 70 Jahre alt war? Er begann mit dem Wiederaufbau und der Neuorganisation der Gewerkschaften.
Nach seinen Vorstellungen sollten sich alle Gewerkschaften unter einem Dach zusammenschließen – zum Deutschen Gewerkschaftsbund. Im Oktober 1949 – im Mai war die Bundesrepublik gegründet wor­den – war das Ziel erreicht.
Der DGB wurde gegründet und Hans Böckler wurde mit 74 Jahren der erste Vorsitzende. Er war auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Eine letzte Aufgabe stellte er sich noch. Er wollte ein Mitspracherecht für die Arbeiter/Arbeitnehmer und die Gewerkschaften in der Wirtschaft er­rei­chen.
Bei Verhandlungen über dieses Mitbestimmungsrecht verließen ihn seine körperlichen Kräfte.
Er starb am 16. Februar 1951 an Herzversagen. Am 21. Februar 1951 wurde er in Köln auf dem Melaten-Friedhof beigesetzt. Für zwei Minuten ruhte in der Bundesrepublik Deutsch­land die Arbeit.
Die Menschen gedachten eines wichtigen Mannes der Nachkriegszeit und eines großen Menschen, der nie vergessen hatte, woher er kam.
Ja, unsere Schule trägt den Namen eines großen Mannes.
Wenn du mehr über Hans Böckler wissen möchtest, z.B. wie er privat war, dann kannst du in unseren “Klassenarbeiten 1990” – Auf den Spuren von Hans Böckler – weiterlesen. Dieses Heft erhältst du im Sekretariat.

Den Text schrieb Frau M. Sauerland , ehemalige Lehrerin unserer Schule.
Weitere Quellen: Deutsches Historisches Museum und Haus der Geschichte (Lebenslauf); beide Web-Bereiche mit ihren virtuellen Museen sind sehr empfehlenswert!